Hilfe mein Aquarienfisch ist krank - erste Hilfe

Ein Gesellschaftsaquarium ist ein ganzer Zoo unter Wasser - denn die dort zusammen gehaltenen Fischarten sind hinsichtlich ihrer Lebensweise und Bedürfnisse unter Umständen so verschieden wie Löwe und Zebra. Eine erste Hilfe kann daher mit Sicherheit eine gründliche Problemanalyse nicht ersetzen.

Dennoch kann man Erste Hilfe Massnahmen ergreifen, die dazu beitragen, die Lage einzuschätzen und die den Fischen mit Sicherheit nicht schaden.

• Erste Massnahme ist immer: Wasserwerte messen! Und zwar NICHT mit Teststäbchen, sondern mit Tropftests oder durch einen Zoofachhändler (und dort bitte auch mit Tropftests). Die Wassertemperatur muss natürlich auch gemessen werden, sie ist ein zentraler Wasserwert, der die Gesundheit und das Wohlbefinden der Fische sehr stark beeinflusst.
• Fast immer bessert sich die Lage nach einem Teilwasserwechsel von 20-40 Prozent. Ist dies nicht der Fall, ist das ein wichtiger Hinweis für die Problemanalyse. Dann sollte das Leitungswasser ebenfalls gründlich getestet werden.
• Die Futtermenge zu reduzieren kann schlechte Wasserwerte verbessern, denn kranke Fische erholen sich meist schneller, wenn sie nicht stark gefüttert werden. AUSNAHME sind sehr kleine Fischarten wie Neons oder kleine Salmler und Bärblinge für Nanobecken.
• Hilfe suchen bei kompetenten Aquarianern und Tierärzten. Viele Erkrankungen können nur im Mikroskop eindeutig erkannt werden. Daher erfordert eine Behandlung in vielen Fällen auch eine vorherige Untersuchung.

Ein guter Rat zuletzt: Auch wenn es verständlich ist, dass man Panik bekommt, wenn kranke oder gar tote Fische im Aquarium schwimmen, sollte man trotzdem nicht irgendwelche Mittel kaufen und ins Becken kippen, womöglich sogar in Kombination oder ohne die Wasserwerte genau zu kennen. Das Behandeln nach Versuch und Irrtum kostet Zeit, die man besser in eine Suche nach einem fachkundigen Ansprechpartner und in die Punkt oben investieren sollte.